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Vorwort

Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten und des Geschäftsführers

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Dieser berühmte Spruch, der Wilhelm Busch zugeschrieben wird, gilt auch für die Wendungen, welche die Trassenvergabe im Jahr 2023 genommen hatte.

2023 war für die TVS ein ausserordentliches Jahr. Bereits die ordentliche Trassenvergabe für das Fahrplanjahr 2024 war geprägt durch baustellenbedingte Kapazitätseinschränkungen auf den Nord-Süd-Achsen während drei Fünfteln des Jahres. Es drohten Trassenablehnungen für gegen 170 Güterverkehrszüge pro Woche während diesen Phasen mit Kapazitätseinschränkung.

Die TVS reagierte und passte auf Wunsch der Cargo-Branche sowie im Einvernehmen mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen, der Fahrplanabteilung von SBB Infrastruktur, dem BAV und der RailCom den Vergabeprozess an. Sie beschloss, diese Trassenbestellkonflikte erst im November zu regeln, wenn die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) ihre Verträge mit der verladenden Wirtschaft abgeschlossen haben und ihre effektiven Verkehre kennen.

Doch kaum hatten die TVS und die Fahrplanplanenden der Infrastrukturbetreiberinnen (ISB) sowie die EVU ihre Arbeitsplanung angepasst, schaffte die Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel eine völlig neue Ausgangslage. Die TVS musste die Nutzungswünsche des Güter- und Personenverkehrs für die Gotthardachse neu koordinieren und die Trassen im laufenden Jahr neu zuteilen. Die anfänglich kurzen Fristigkeiten forderten sowohl die TVS wie auch die Fahrplanplanenden und die EVU heraus.

Hier war Flexibilität von allen Beteiligten gefordert. Die über Jahre gepflegte Kultur der Zusammenarbeit bei der Suche nach einvernehmlichen Lösungen half, den alpenquerenden Bahnverkehr bestmöglich abzuwickeln, wenn auch teilweise in zeitlich weniger attraktiven Fahrplanlagen oder mit längeren Reisezeiten im Personenverkehr. Wir danken den mitwirkenden EVU-Vertretern dafür, dass sie in dieser speziellen Situation eine gute Sicherstellung der Verkehrsverbindungen im Personen- und Güterverkehr stärker gewichteten als individuelle Wettbewerbsüberlegungen.

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